Die Wähler*innen haben entschieden

Wahlkabine bei der KV-Wahl 2024
Bildrechte Dekanat Mauch

Die bayernweit gute Wahlbeteiligung von über 25 Prozent bei den Kirchenvorstandswahlen zeigt, nach Auskunft einer Sprecherin der Landeskirche, erneut das große Interesse und Engagement der Gemeindemitglieder an der Mitgestaltung ihrer Kirche. Die höchste Wahlbeteiligung gab es wieder in den jüngsten und ältesten Altersgruppen: Bei den 14- bis 16-jährigen und den über 60-jährigen gaben über 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung in den Dekanatsbezirken lag zwischen 17 und 67 Prozent. Wobei noch nicht alle Wahlergebnisse an die Landeskirche übermittelt wurden. (Stand Montag 21.10.)  
Im Dekanatsbezirk Passau liegen die Zahlen von 15 der 16 Kirchengemeinden vor. Die Evangelischen in Bad Griesbach wählen ausnahmsweise ihren Kirchenvorstand erst im Frühjahr. Die Wahlbeteiligung in der Kirchengemeinde St. Matthäu Passau lag bei 13,9 Protzent. Bei den Kirchengemeinden reicht die Spanne von 11,3 bis 41,8 Prozent.

Wahlurne bei der KV-Wahl
Bildrechte Dekanat/Mauch

Nur noch wenige Gemeindemitglieder werfen ihren Stimmzettel in die Wahlurne ein. Die meisten haben von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht.

Dekan Jochen Wilde dankt allen Kandidierenden, Wähler*innen und Wahlhelfer*innen für ihre Beteiligung und den noch amtierenden Kirchenvorständen für ihren Einsatz. In seiner Predigt unter dem Motto „Stimm für Kirche“ in der Passauer Stadtpfarrkirche sprach er die Herausforderungen der nächsten Jahre an. Die Kirche müsse „Salz der Erde“ und manchmal sogar „Salz in der Suppe“ sein. Sie müsse sich einmischen in das öffentliche Leben, müsse Partei ergreifen für die Schwachen und Benachteiligten und den Finger in die Wunden der Gesellschaft legen. Das Ziel müsse eine „öffentliche Kirche“ sein, die für andere da sei und nicht nur für Kirchenmitglieder.
„Wir stehen in der Tat vor großen, nein vor umwälzenden Herausforderungen“. Weniger Mitglieder und weniger Einnahmen bedeuteten auch weniger Personal und weniger Immobilien. Dennoch müsse man sich davor hüten, alles schwarz zu malen oder schlecht zu reden. „Nein, es wird nicht alles schlechter, es wird anders!“, zeigte sich Dekan Wilde optimistisch.

Auszählung KV-Wahl
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Viele Augen kontrollieren die ordnungsgemäße Auszählung der Stimmzettel bei der KV-Wahl.

Aus bayernweit 14.000 Kandidat*innen sind etwa 8.500 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher gewählt worden. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis wurde ein Drittel neu gewählt, zwei Drittel wurden wiedergewählt. Der Anteil der gewählten Frauen ist mit 53 Prozent im Vergleich zu 2018 gleichgeblieben. Welche Kandidat*innen in ihrer Kirchengemeinde in den Kirchenvorstand gewählt wurden, erfahren sie über entsprechende Aushänge, den Gemeindebrief oder die Gemeindehomepage.
Am 1. Advent werden die neu gewählten Kirchenvorstände in ihr Amt eingeführt und nehmen ihre Arbeit auf.  In den kommenden sechs Jahren tragen sie gemeinsam mit den Hautberuflichen Verantwortung für die strategische Ausrichtung der Gemeinden, für Personalentscheidungen und die Gestaltung des Gemeindelebens. Ihr ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der kirchlichen Gemeinschaft und zur Förderung des christlichen Glaubens. 
Am 8. Februar 2025 wird zum Tag der Kirchenvorstände in Bayern eingeladen, um gemeinsam einen Blick auf die Zukunft der Kirche und die Rolle der Kirchenvorstände zu werfen. Text: ELKB/Mauch, Fotos: Wilde/Mauch